Archiv

 

 

Thalia Theater Hamburg,
Heimathafen Neukölln,

Berliner Dom,

Gemäldegalerie Berlin,
Hans-Otto-Theater Potsdam,

Altes Casino Traben-Trarbach,

Landesmuseum Mainz,

Kloster Eberbach...

seit 2004 produzierte WEINKÖRPER rund 20 Inszenierungen.
Das Archiv ist nicht verschlossen! Wenn Sie Interesse an einer der Arbeiten haben, kontaktieren Sie uns.

 

Deutschland ein Satyrspiel

 

Deutschland ein Satyrspiel. Was macht mich so sexy? Wie kann ich gleichzeitig anspruchsvoll und: einfach, leicht, animierend sein? Im deutschen Riesling vereint sich Tragik und Komik, er spielt sofort auf der Zunge und hat tiefe, harte mineralische Reflexionen. Vielleicht müssen wir uns eingestehen: Riesling ist das Theater, was wir heute haben wollen. Er trifft den Zeitgeist.
3 deutsche Rieslinge feiern auf der Bühne ihre Renaissance. Auf der Titanic waren sie der teuerste Wein, nach zwei Weltkriegen und dem Wirtschaftswunderprojekt Massenproduktion das Sauerste, Dünnste, Billigste, was auf dem Weltmarkt zu haben war. In den 90ern dann wurden sie wiederentdeckt, gezüchtet, für eine junge Winzergeneration wurden sie zu DEM experimentellen Kunstwerk. Und mit dem deutschen Imageschub WM 2006 kam auch das Ausland wieder auf den Geschmack. Der Export fließt. Wir sind wieder wer. Das Stück erzählt eine andere Identitätsgeschichte. Es ist eine bittersüße Fabel auf das neue deutsche Wohlfühlklima, das die Performer in ihrem Theater entdecken, beschwören und bis zur körperlichen Erschöpfung zelebrieren.

Dauer der Performance: 30 Minuten.
Oktober 2012 im Heimathafen Neukölln, Berlin.
Februar 2013 im nachtasyl/ Thalia-Theater Hamburg.

 

 

 

es gärt - Tour 2011

es gärt

 

WEINKÖRPER. es gärt. Junge Weine stehen dem Publikum gegenüber: Produkte. Sie kommen aus einer Welt der Supermärkte, aus der Langeweile von Messen und warmen Wohnzimmer-Weinregalen. Doch der Blick der Zuschauer fordert Theater, Kultur. In einem atemlosen Parforceritt suchen die Weine zu gären und Gärungen auszulösen. Es entfaltet sich ein Roadmovie durch deutsche Ideologien und Weinprovinzen. Die Weine geraten in geologische Tiefen, in ästhetische Klüfte und Reibungen, in politische Verwicklungen. In rasanter Geschwindigkeit entfalten sich Szenen deutscher Weinkultur über gärende Menschentrauben, durch die Kelter Europas, mit Horrortrips in die 70er ... bis eine neue Genusskultur aufscheint und Sinne wie Intellekt des Publikums provoziert – der Theaterraum wird zum Gärtank.

 

Dauer des Theaters: 1 Stunde, 30 Minuten.
2011: Maritimes Museum Hamburg, Heimathafen Neukölln Berlin, Viehmarktthermen Trier, Altes Casino Traben-Trarbach, Schloss Johannisberg, Landesmuseum Mainz, Villa Ludwigshöhe Pfalz, Schloss Burkheim, Bürgerspital Würzburg, Andreasstift Worms, Schlachthof München, Wernerkapelle Bacharach...
2012: Heimathafen Neukölln, Kulturforum Offenburg - Reithalle.

Mappe zur Inszenierung: hier

 

 

 

Corpus Diaboli | In Vino Vanitas | Corpus Cristi

 

Corpus Diaboli | in Vino Vanitas | Corpus Christi. Drei theatrale Gemälde von WEINKÖRPER.

Wein hat seit jeher unsere theatrale Wirklichkeit geprägt. Historische Gemälde inszenieren ihn als flüssige Vergänglichkeit, als Verführer in fröhllichen Gesellschaften und als rituelles Zentrum der Abendmahlsgemeinschaft. In drei kurzen Performances tauchen moderne Weinkörper in diese Vergangenheit ein. Wie spricht der teuflische Wein heute noch zu uns? Wo bildet der heilige Wein Gemeinschaften? Wo verlacht der sich stests wandelnde flüssige Wein die Vergänglichkeit moderner Hybris? Im Spiegel der klassischen Gemälde deutet sich der Wein selbst als zentrales europäisches Kulturprodukt, als Wegbereiter unserer Weltwahrnehmung.

 

September 2011, 2012 und 2013 in der Gemäldegalerie Berlin
Mappe zu diesem Projekt: hier

 

 

 

Große Gewächse

 

WEINKÖRPER. Grosse Gewächse. Hier spiegelt sich deutsche Geschichte – der Verband der Prädikatsweingüter feiert im Berliner Dom sein 100jähriges Bestehen. Und WEINKÖRPER erhält den Auftrag, ausgehend von dieser Geschichte ein theatralen Ereignis zu schaffen, kritisch, packend, faszinierend, im Berliner Dom für rund Tausend geladene Gäste.
Und so kämpfen sich vier erstklassige Gewächse durch fünf deutsche Staatssysteme, streiten für Qualität, prägen Stil, Geschmack und Kultur. Von der Gründung im Ratskeller Wiesbaden 1910, über die politischen Gefechte um die eigenen Ansprüche des Naturreinen, in die Abgründe der 30er und 40er Jahre, zwischen Auflösung und Neuansatz fließen und gären die Protagonisten bis ins Heute. Benommen von diesem Rausch durchs Weinjahrhundert schnuppern sie doch langsam den Atem ihres gemeinsamen Buketts. Eine neue, eine andere Idee entfaltet sich: die Philosophie des Terroirs. Natur und Kultur, Berlin und Weinregionen, Wein und Mensch binden sich in einem komplexen und unfasslichen Wechselspiel.

 

September 2010 im Berliner Dom

Panorama: hier (pdf)

 


 

 

Bio Das Widerständige

 

WEINKÖRPER.Bio Das Widerständige. Was ist eigentlich Widerstand? Und wie schmecke ich widerständig, ohne muffig zu riechen? "Ja, Widerstand, das hatte doch etwas mit Rausch zu tun... damals hatten wir plötzlich alle Blumen an den Wurzeln!" Somnambul entrückte Weine wecken Erinnerungen, an Bob Dylen und Ohrenkneifer, an Sauerwürmer und antiautorotäre Reberziehungen, an Cruise-Missile-Atomraketen im Hunsrück und illegalen Druck im Biosekt. Was ist eigentlich Widerstand? Die Protagonisten protestieren gegen ihre ästhetische Isolation auf der Bühne, gegen ihre ökonomische Zurichtung, gegen das Vergessen des eigenen Anspruchs – und sie fordern das Publikum auf, sie wild und nachhaltig zu saufen.

 

Juni 2010 im Landesmuseum Mainz

Mai 2011 in der St. Elisabethkirche Berlin-Mitte

 

 

 

 

Im Namen des Weins

WEINKÖRPER. Im Namen des Weins. Die Laien haben mich zertreten und vergoren. Und in der Messe lieh ich dem Heiligen meinen Körper. Sie haben mich angepflanzt, hochgebunden und zurückgeschnitten; sie haben mich verschifft und eingetauscht, ora et labora; sie haben mich getrunken und erneut angebaut – das war der Kreislauf, in dem Kloster Eberbach ruhte, dies war der Rhythmus, der die spiralförmigen Expansion der Zisterzienser über ganz Europa antrieb.

In einer Prozession über vier Stationen führt die Inszenierung von WEINKÖRPER durch die weitläufige Klosteranlage: eine Reise in eine andere Zeit, in ein anderes Denken, als Wein Medizin und Heilsversprechen, als Wein Gold, Reliquie und rituelles Politikum war.

 

Oktober 2009 und Mai 2010, Kloster Eberbach, Rheingau

Presseankündigung: Im Namen des Weins (pdf)

Panorama: hier (pdf)

 

 

 

Die Messe

 

WEINKÖRPER. Die Messe. 3.630 Aussteller aus 46 Ländern, 39.034 internationale Fachbesucher, 939 internationale Journalisten – so sieht die größte Weinfachmesse der Welt in Düsseldorf aus. Kaum ein Ort kann eindrücklicher vermitteln, wie moderne Ökonomie funktioniert, wie lokale Produktion, internationaler Handel und Presse ineinander greifen.
Und so stehen diesmal vier Protagonisten auf der Bühne, angereist aus den besten Lagen der Welt, im Endtraining, kurz vorm grossen Messeauftritt, ziemlich gestresst; schnell wird noch die Säurestruktur zurechtgezupft und der Abgang geübt. Sie streiten über Dynamiken des globalisierten Marktes und die widersprüchlichen Erwartungen der Verbraucher, sie kämpfen um ihre regionalen und kulturellen Besonderheiten und verzweifeln an ihrem persönlichen Marketingberater und vor allem an dem viel zu großen Etikett.
Vom großen, einzigartigen Augenblick träumend verlieren die vier Helden plötzlich die vorgegebene Zielorientierung, das Hier und Jetzt wird entscheidend, das ausverkaufte Haus, diese Lokalität mit 250 Gästen. Am Ende feiern sie mit dem Theaterpublikum eine Weinmesse nach ihren eigenen Regeln, wenig religiös aber mit großem Zeremoniell.

 

März 2010 zur ProWein, Düsseldorf

 

 

 

Die Insel

 

WEINKÖRPER. Die Insel. Auf einer kleinen Insel im Main liegen zwei Ortschaften, Sommerach und Nordheim, und darüber thront die ehrwürdige Hallburg. Drei unterschiedliche Klimata, drei verschiedene Arbeitstraditionen, drei eigenwillige Kulturen, dazwischen Streit, Verwandtschaft, wechselnden Besitz, Liebe und nun die Herausforderungen eines immer anspruchsvolleren Tourismus, eines immer komplizierteren Weinmarktes. Aber eine Gemeinsamkeit gibt es: 350 Jahre Silvaner.
WEINKÖRPER schickt vier Silvaner auf die Bühne: einen sonnenverwöhnten Südhang-Silvaner aus Sommerach, einen knackig-frischen Nordheimgenossen, einem adligen Hallburg-Traditionalisten und einen eigens für diese Veranstaltung kreierten Insel-Cuvée. Und so wurde die Insel auf der Bühne gespiegelt, die Emotionen kochen, die Zuschauer protestieren, lachen und feiern schließlich diesen theatralen Cuvée.

 

Juni 2009 Hallburg, Franken und Weinreich Sommerach, Franken.

Panorama: hier (pdf)

 

 

 

Perlen

 

WEINKÖRPER. Perlen. Warten, trainieren, Druck aufbauen, in spannungsvoller Erwartung auf den großen, festlichen Auftritt hinfiebern, sich ausmalen, wie es, ist in Bayreuth auf der Bühne zu stehen, oder auf der Weinkarte von Easyjet; die Erwartungshaltung des eigenen Winzers und des Publikums zu spüren, aber noch nicht bereit zu sein, noch nicht das Optimum erreicht zu haben, ausweichen wollen und doch einmal Star sein wollen. Fast eine klassische Geschichte über junge Talente im Showbusiness erzählt WEINKÖRPER über vier Sekte, von der Presse bis zur Versektung, vom dunklen Lager bis hin zur fulminanten Bühne.


Dauer: 30 Minuten
Kann in Kombination mit dem Tanzstück "ich bin der Prototyp der Maschine" gezeigt werden. (12 Minuten, Worte und Tanz Moritz Ross)

April 2006: Perlin in Berlin.
September 2007: spanische Weinmesse Köln
April 2008: Sektkellerei Höfer in Würzburg. .

Juli 2012: Landesvertretung Rheinland-Pfalz, Berlin.

 

 

Hammel-Valley

 

WEINKÖRPER. Hammel Valley. Christoph Hammel ist ein besonderer Winzer, ziemlich spontan und mit einer Vorliebe für Ideen, die weit außerhalb der bekannten Wege liegen. Er war der erste, der sich darauf einließ, dass man Gelder, die für Werbung mit häufig kaum messbarer Wirkung gedacht sind, auch in Kultur stecken kann.

Und so wurde die unprätentiöse Lagerhalle der Hammel-Weine für eine Nacht zu einer Schaltzentrale der schönen neuen Weinwelt, hier wurde importiert, verzollt, diskriminiert, integriert, vergoren, verschnitten, gehandelt, gekämpft und nach dem Geschmack für eine globalisierte Welt gesucht.

 

Januar 2009 Weingut Hammel und Cie Kircheim/ Weinstrasse Pfalz

 

 

 

Das Überflüssige

 

WEINKÖRPER. Das Überflüssige. Die Gesellschaft braucht einen nicht, das Theater auch nicht: vier Weine im Foyer des Theaters im Hebbel am Ufer in Berlin. Eine ganze Generation schien 2008 überflüssig, politische Stagnation und Arbeitslosigkeit produzierten Sinnlosigkeit. Unsicherheit, Stottern, Experimente des eigenen Ausdrucks, Spiel der eigenen Präsenz, ihr sprachliches Tropfen wird zum flüssigen, wuchernden Diskursrhizom. Sie drängen in den Raum, sie füllen das Theater: exzentrische Gesten, Opernaffekte, Ballettschritte. Überflüssige Energien werden ausgeschwitzt, performt. Die unsinnige Bewegung wird zur raumgreifenden Tanz, fließend, überfließend. Das Publikum steht im Raum, wandelt, trinkt Wein, wird umspielt. Ein Moment des Überfließens, der Lust am Überflüssigen.

 

Februar 2008 im Hebbel am Ufer, Theater Berlin, Foyer des HAU 2
Weinkörper zusammen mit Kats`n Steve und Mariano Rinaldi Goni

(Videomitschnitt und Konzeption dieser Aufführung sind bei uns erhältlich)

 

 

 

 

WEINstueck

 

WEINSTUECK. Die Geschichte des Weins als Politikum. Vier Räume, vier Jahrhunderte, das Publikum zieht vom alchemistischen Heilsversprecher des Mittelalters, durch Barockfeste und die Aufklärung, in das dunkle 19. Jahrhundert der Reblaus, durch avantgardistische Weinmanifeste, hinein in die glänzende Welt des Marketings, um schließlich in einem Weinfest und in einem handfesten Skandal zu landen.
Das WEINstueck war ein Publikumsmagnet in Berlin, realisiert in Zusammenarbeit mit der Weinerei im Prenzlauerberg entstand hier an fünf Abenden eine einmalige Verbindung von Wein und Kultur – dies war die Geburtsstunde von WEINKÖRPER.

 

Oktober 2004, Villa Elisabeth, Berlin-Mitte

 



Spätburgunder-Chansons

Spätburgunder-Chansons

 

Spätburgunder-Chansons. Eine Liaison. Das Soloprogramm von Caroline du Bled.

Dieser Spätburgunder-Dame will eine Liaison. Mit Allem... und in aller Konsequenz! Sie zelebriert die schmierige Liaison mit einem Blauschimmelkäse, erinnert sich an eine platonische Liaison mit ihrem Winzer, träumt frenetisch von einer wilden Kreuzung mit einem Riesling. In ihrem Gedächtnis entfaltet sich die 800 Jahre alte Liaison von Burgund und dem heimischen Terroir. Und sie will mehr: Eine Liaison mit dem ledrigen Schweiss der Arbeiter und dem blumigen Parfum der Bohème, mit den Städten und den Industrieruinen... mit dem Publikum. Lassen sie sich einbinden!

 

Das 30-minütige Programm ist eine Liaison aus Theater und Chanson. Reinhören: Audioausschnitt (2min.)

bisherige Shows: Januar 2011 Theatersaal Bad Neuenahr

 

 

 

 

WEINKÖRPER-Workshop über der Rhone

WEINKÖRPER-Workshop in der Côte du Rhône

 

Ankündigungstext: Ein Internationaler WEINKÖRPER-Workshop! Eine Chance für junge französische und deutsche Künstler und eine wunderbare Herausforderung für uns. Wir werden französische und deutsche Weinkultur vergleichen können, neue Impulse erfahren, ein neues Publikum kennenlernen, und uns mit starken Partner über die Entwicklung einer theatralen Weinsprache und Weinkultur austauschen. Seit der Antike haben Theater und Wein eine tiefgründige Verbindung. Sie zieht sich durch die ganze Religions- und Kulturgeschichte. Auch heute ist Wein mehr als Genussmittel – er will tanzen, er will zur sinnlichen Erfahrung werden. Mit dem Blick eines Weines sieht die Ordnung der Welt ganz anders aus.

Der Workshop richtet sich an professionelle Schauspieler, Tänzer, Performer und Sommeliers. Klassische Dramen haben wenig mit unserer heutigen Realität zu tun – wer also lernen will, wie man Inszenierungen aus der Reflexion der Gegenwart entwickelt, ist bei uns richtig. Wir werden die Weingüter der Côtes du Rhône besuchen, Weine probieren, die Landschaft erkunden und mit Profis über moderne Weine, Weinkultur und Weinvermarktung sprechen – mit dem Ziel, während des Workshops diesen Weinen und ihrem kulturellen Umfeld einen modernen Ausdruck zu verleihen. Am Ende steht eine zweisprachige Performance über, mit und als Wein.

 

Der Workshop fand im August 2011 im Foyer International d'Etudes Françaises, inmitten der sonnenbestrahlten alten Gemäuer des mittelalterlichen Dorfes Châteauneuf-de-Mazenc in der Provènce statt.
Panorama: hier